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Aus der Presse
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Als 2010 einige engagierte Freunde in und um Geigers Reithaus die Idee zu „Pferd in Konzert“ hatten, rechnete wohl niemand damit, dass sich diese Veranstaltung so rasch etablieren würde. In der Bahn zeigen Pferde und Reiter/innen Ausschnitte aus der klassischen reiterlichen Arbeit – oder wie es Reitmeister Egon von Neindorff aus Karlsruhe treffender nannte: naturorientierte Gymnastizierung. Auf der Empore begleitet sie ein live aufspielendes Jugendorchester – in diesem Jahr die BigBand Royal des Alfred-Grosser-Schulzentrums unter Leitung von Peter Kusenbach, die hier übrigens ihr 700. Konzert gab. Und der Erlös der beiden ausverkauften Veranstaltungstage kommt der rein spendenfinanzierten Kinderkrebshilfe zu Gute – mit weit über 20.000 € konnte die Benefizveranstaltung in den letzten Jahren unterstützen.
Ein rundes, stimmiges Paket – fanden zum nunmehr siebten Mal auch die Zuschauer, die sich hier an der Südlichen Weinstraße für ein paar Stunden in eine andere Welt mitnehmen ließen. Man sieht den vierbeinigen Akteuren an, dass sich hier alles nach ihnen richtet. Nicht das Muss einer Turnierschleife oder der Zwang, ein Pensum zu einem bestimmten Zeitpunkt „intus“ zu haben, bestimmt hier den Fortgang der Ausbildung, sondern ganz allein die körperliche und seelische Reife des Pferdes. In jedem Jahr wird in Schweighofen Anderes geboten. |
Und doch zieht sich ein roter Faden durch alle Vorstellungen: Diese ganz besondere Beziehung zum Pferd, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt beruht. Und das leuchtet den Pferden hier auch aus den Augen – vom Jungspund, der gerade erst ein paar Monate unter dem Sattel arbeitet, bis zum wahrlich atemberaubend choreographierten Pas de Trois der drei weit ausgebildeten Trakehner. Als Zuschauer wird man den Eindruck nicht los, dass diese Pferde sich gern in all ihrer Schönheit präsentieren. Eine – wie die klassische Reiterei – uralte Erkenntnis, denn auch Xenophon wusste schon, dass „man das Pferd zu der Haltung bringen muss, die es selbst einnimmt, wenn es schön sein will“.
Freilich steckt eine Menge Arbeit, Geduld und Selbstdisziplin dahinter. Dafür gibt es in der heutigen schnelllebigen Zeit keinen Raum mehr – wie schön, dass man solcherart Reiterei wenigstens noch einmal im Jahr bewundern kann! Wer „Dressur“ langweilig findet, der hat noch nicht gesehen, auf wie vielfältige Art man mit dem Pferd arbeiten kann: In diesem Jahr zeigte die Veranstaltung Pferde vor der Kutsche, unter dem Damensattel, am Langzügel, sogar ganz niedlich in Holz und natürlich in Solo, Pas de deux und Pas de Trois unter dem gewohnten Sattel. Übrigens: Klassisch korrekt gehen kann jedes Pferd – in Schweighofen sah man nicht nur Pferde der beliebten Barockrassen wie Spanier, Andalusier, Lipizzaner und Friesen. Auch Warmblüter wie Trakehner und Oldenburger tanzten sich mühelos in die Herzen der Zuschauer.
Begeisterter Applaus begleitete Pferde, Reiter, Orchester und die zahlreichen Helfer aus der Bahn, und man saß noch lange bei gutem Essen und einem Glas Wein zusammen, um über das Erlebte zu fachsimpeln.
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